Newsletter LesenLireLeggere – Ausgabe Juni 2015Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule, IFE, Zentrum Lesen
Der Newsletter von LesenLireLeggere wird in unregelmässigen Abständen drei- bis viermal jährlich verschickt. ÜbersichtIllettrismus-Tagung 2015 Leichte Sprache – Brücke oder Barriere? ich-will-wählen.ch aktualisiert Was hab ich? Präventionsprojekt «Niemanden zurücklassen» Bücher in einfacher Sprache Lesen und Schreiben verändert Leben DIE-Alpha-Portal
Hinweise auf Tagungen und Weiterbildungen Hinweise auf Publikationen, Medien und Lehrmittel Illettrismus-Tagung 2015Die diesjährige Illettrismus-Tagung findet am 30. Oktober in Bern statt und ist dem Thema «Leichte und einfache Sprache» gewidmet. Im Zentrum steht das Spannungsfeld zwischen der Forderung nach erleichtertem Zugang zu schriftlichen Informationen für alle und der Notwendigkeit einer Bildung, die den Umgang mit komplexem Sprachgebrauch im Blick hat. Die Thematik wird mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops sowohl aus politischer und sprachwissenschaftlicher Perspektive als auch aus Sicht der Weiterbildung ausgeleuchtet. Weitere Informationen folgen. Leichte Sprache – Brücke oder Barriere?Die 38. Ausgabe der Zeitschrift Didaktik Deutsch eröffnet die Debatte um die Potenziale und Risiken der Leichten Sprache im Deutschunterricht. Der Blick richtet sich dabei auf die doppelte Aufgabe der Leichten Sprache: Indem sie sich an benachteiligte Personengruppen richtet, nimmt sie eine Brückenfunktion wahr und ermöglicht eine barrierefreie Kommunikation. Gleichzeitig soll Leichte Sprache bei lese- und schreibschwachen Erwachsenen zur Kompetenzentwicklung genutzt werden und ist deshalb keine Zielsprache, sondern muss als Sprachform verstanden werden, die den Übergang zu komplexerem Sprachgebrauch ermöglicht. ich-will-wählen.ch aktualisiertPersonen mit tiefen Lesekompetenzen haben Schwierigkeiten, die Wahlunterlagen zu verstehen, und können deshalb ihre politischen Rechte nicht wahrnehmen. Aus diesem Grund wurde für die kommenden Parlamentswahlen die Website ich-will-wählen.ch aktualisiert. Die Website informiert politisch neutral und leicht verständlich. Es stehen auch Kursunterlagen zur Verfügung, die spezifisch für Kursleitende von Lese- und Schreibkursen für Erwachsene entwickelt wurden. Was hab ich?Menschen, die Mühe mit Lesen und Schreiben haben, fällt es besonders schwer, medizinische Berichte von ÄrztInnen zu verstehen. Die deutsche Website www.washabich.de bietet deshalb die Möglichkeit, Befunde einzusenden und in leicht verständliche Sprache übersetzen zu lassen. In den letzten vier Jahren wurden bereits über 20'000 Befunde ehrenamtlich von MedizinstudentInnen und von ÄrztInnen übersetzt. Präventionsprojekt «Niemanden zurücklassen»Das schulbegleitende Projekt «Niemanden zurücklassen» in Schleswig-Holstein hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Unterstützungsbedarf frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Neben Weiterbildungen und Materialien für den Unterricht werden die Schulen auch mit zusätzlichen Lehrerwochenstunden für die Förderung der Lesekompetenz unterstützt. Die Projektsäulen «Lesen macht stark» und «Mathe macht stark» für die Grundschule und die Sekundarstufe I werden vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein wissenschaftlich begleitet. Bücher in einfacher SpracheDie umfangreiche Sammlung der österreichischen Beratungs- und Servicestelle «Basisbildung und Alphabetisierung» bietet einen Überblick zu den Lieblingswerken von Lernenden. Die vorgeschlagenen Bücher sind in einfacher Sprache verfasst und werden auf der Website der Beratungsstelle mit kurzen Inhaltsangaben und Empfehlungen zum Niveau der Leserinnen und Leser vorgestellt. Lesen und Schreiben verändert LebenDer Bericht des englischen National Literacy Trust kommt zum Schluss, dass ungenügende Lese- und Schreibkompetenzen in Grossbritannien überdurchschnittlich stark zu sozialen und ökonomischen Ungleichheiten führen: Von Illettrismus Betroffene verdienen durchschnittlich weniger, leben in prekäreren Verhältnissen und haben weniger Zugang zu gesundheitsfördernden Massnahmen. Eine Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenzen könnte der Studie zufolge einen wichtigen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit und zu höherem Wohlstand leisten. Bericht «Literacy Changes Lives 2014: A new perspective on health, employment and crime» DIE-Alpha-PortalMit dem Alpha-Portal bietet das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung DIE neu einen Überblick zu seinen Projekten, Aktivitäten und Publikationen im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung – von den 1980er-Jahren bis heute. Neben den DIE-Projekten werden auch weitere Aktivitäten des Instituts berücksichtigt, wie z.B. die Mitwirkung in (inter)nationalen Netzwerken, an Konferenzen und Weiterbildungen sowie Veröffentlichungen in Form von Berichten und Broschüren.
Hinweise auf Tagungen und WeiterbildungenSehen Sie dazu auch unsere Agenda Abschlusstagung Projekt GO2«Förderung der Grundkompetenzen im Betrieb und in den Kantonen» Kongresshaus CTS, Biel, 23. Juni 2015, 08.45 – 17.00 19th European Conference on Literacy 2015«Literacy in the New Landscape of Communication: Research, Education and the Everyday» Universität Klagenfurt, Österreich, 13. – 16. Juli 2015 Politische Bildung und Illettrismus«Chancen zur politischen Beteiligung für Personen mit Lese- und Schreibschwäche» Zürich, 25. August 2015, 13.15 – 16.45, Pädagogische Hochschule Zürich Weitere Informationen und Anmeldung Abschlusstagung «Arbeitsplatzorientierte Bildung Geringqualifizierter»Technische Universität Dortmund, 9. September 2015, 10.00 – 16.00 Weitere Informationen und Anmeldung 6. Workshop des Netzwerks Alltagsmathematik«Sind Sprachkompetenzen Grundlage für alltagsmathematische Kompetenz?» Olten, 21. September 2015, 13.30 – 16.30 Weitere Informationen und Anmeldung 11. Illettrismus-TagungThema: Leichte und einfache Sprache Bern, 30. Oktober 2015, 9.30 – 16.30 Weitere Informationen folgen.
Hinweise auf Publikationen, Medien und LehrmittelBock, Bettina M. (2015): Anschluss ermöglichen und die Vermittlungsaufgabe ernst nehmen – 5 Thesen zur Leichten Sprache. In: Didaktik Deutsch 38, S. 9–17.
Carr, C.; Taylor, H.; Hunt, R. & Mejia, T. (2014): Gamification and Adult Literacy. Investigating the history, impact and execution of gamification principals in adult education. London CA: Literacy Link South Central.
Corniquet, C. (2015): Quelles représentations ont les apprenants et stagiaires en alphabétisation de leur parcours de formation vers l’emploi? Enjeux et défis pour le secteur de la formation ISP-Alpha. Bruxelles: Lire et Ecrire.
Ehmig, S. C.; Heymann L. & Seelmann, C. (2015): Alphabetisierung und Grundbildung am Arbeitsplatz. Sichtweisen im beruflichen Umfeld und ihre Potenziale. Mainz: Stiftung Lesen.
Löffler, Cordula (2015): Leichte Sprache als Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe funktionaler Analphabeten. In: Didaktik Deutsch 38, S. 17–23.
Maaß, Christiane (2015): Leichte Sprache. Zugang zu fachlichen Kontexten ermöglichen. In: Didaktik Deutsch 38, S. 3–8.
Oomen-Welke, Ingelore (2015): Leichte Sprache, Einfache Sprache und Deutsch als Zweitsprache. In: Didaktik Deutsch 38, S. 24–32.
Stuckatz, D. & Wagner, C. (2014): Qualifizierungsangebote in der Pflegehilfe für Personen mit geringen Grundbildungskenntnissen – Empirische Studien zur Entwicklung von Lehr-Lern-Umgebungen und Arbeitsmaterialien. In: Seifried, J.; Faßhauer, U. & Seeber, S. (Hrsg.): Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2014. Opladen u.a.: Budrich, S. 81–94.
Mit besten Grüssen Der Newsletter ist in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich. Falls Sie den Newsletter nicht in der von Ihnen gewünschten Sprache erhalten, wenden Sie sich bitte an: linda.leutwiler@fhnw.ch
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