Ursachen

Die Ursachen der Rechenschwäche sind vielseitig zu verorten. Sie fallen häufig mit anderen Problemstellungen zusammen, wie etwa der Lese- und Schreibschwäche, anderen Sprachschwierigkeiten oder Aufmerksamkeitsdefiziten.

Rechenschwäche ist nicht auf mangelnde Intelligenz oder fehlende Schulbildung zurückzuführen. Stattdessen ist sie oft durch eine Häufung verpasster Lerngelegenheiten begründet, so dass grundlegende Konzepte der Mathematik und damit verbundene Denkmuster nicht angeeignet werden können. Weiter kann die Rechenschwäche auf fehlende Bildung, neurologische Erkrankungen (Störungen des Kurz- oder Langzeitgedächtnisses), emotionale Störungen und/oder psychosoziale Umstände (etwa innerfamiliäre Probleme) zurückzuführen sein. Entwicklungsstörungen entstehen teils in der frühkindlichen Phase und können durch fehlende Bewegungserfahrungen, mangelnde Reize und/oder wenig Rhythmisierung begründet sein. Ausserdem können individuelle Faktoren wie mangelnde Ausdauer, zu hohe Ergebnisorientierung oder fehlendes Selbstvertrauen eine relevante Rolle spielen. Vereinzelt kann die Ursache für Rechenschwäche auch in visuellen Störungen – etwa der Wahrnehmung, des räumlichen Vorstellungsvermögens und/oder des Arbeitsgedächtnisses – liegen. Überdies kann die Rechenschwäche genetisch bedingt sein.

Wie diese Faktoren zeigen, können diverse Faktoren die Ursache für Rechenschwäche bilden. Daher ist von monokausalen Erklärungsansätzen abzusehen.

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Literaturhinweise:

European Association for the Education of the Adults. 2018. The life skills approach in Europe, abrufbar unter: PDF-Dokument

Ise, Elena und Gerd Schulte-Körne. 2013. Symptomatik, Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 41(4):271–282. abrufbar unter: Zur Website.

Notter, Philipp, Claudia Arnold, Emanuel von Erlach, und Philippe Hertig. 2006. Lesen und Rechnen im Alltag: Grundkompetenzen von Erwachsenen in der SchweizNeuchâtel: Bundesamt für Statistik, abrufbar unter: Zur Website.

OECD. 2005. Definition und Auswahl von Schlüsselkompetenzen, abrufbar unter: PDF-Dokument

Weitere verwendete Literatur

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